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SEBA

Restaurierung & Sanierung Badeanstalt Aarburg

Aarburg 2022

Planung & Ausführung

EpprechtArchitekten AG

Das nach Plänen des Architekten Hermann Lüscher erbaute Freibad wurde 1931 unter dem Namen «Badeanstalt des Fluss- und Sonnen-Bades Aarburg» eingeweiht. Das älteste noch weitgehend in der Originalsubstanz erhaltene Freibad im Kanton Aargau gilt heute als architektonisches Zeugnis des wachsenden Freizeit- und Körperkults des frühen 20. Jahrhunderts.
Seit 2022 steht die Historische Badi Aarburg unter kantonalem Denkmalschutz.

Technik und Gestaltung entsprachen den damals üblichen Standards. Das Badewasser stammte aus der Aare und wurde mittels einer elektrischen Pumpe in separaten Schächten hinein- und hinausbefördert. Innerhalb von 11 Stunden konnte so das gesamte Wasser erneuert werden. Die Gebäude trennen die Badenden schützend von der Aussenwelt ab und dienen den bauzeitlichen Moralvorstellungen entsprechend als Sichtschutz vor voyeuristischen Blicken.

Nach rund 25-jährigem Betrieb des Freibades fanden Instandhaltungsmassnahmen statt, wobei 1955/56 eine Bassinsanierung vorgenommen und 1957 in einem zusätzlichen Gebäude eine Filteranlage realisiert wurde. In diesem Zusammenhang erfolgte wohl auch der Abbruch des Pumphäuschens, das sich im Süden vor der tiefsten Stelle des Bassins befunden und mit einem Sprungbrett ausgestattet zugleich als Sprungturm gedient hatte.

Ausser kleinerer Reparatur und Unterhaltsarbeiten wurden seither keine baulichen Anpassungen oder Erneuerungen vorgenommen. Um die Badi Aarburg weiterhin nutzen zu können, ist ein Totalersatz der Badewassertechnik, aller Leitungen und der Schwimm- und Planschbecken notwendig geworden. Die neue Badewassertechnik braucht mehr Platz, daher musste für diese ein neues Gebäude an besser zugänglicher Lage erstellt werden. Das Kinderplanschbecken aus den 50er Jahren wurde zurückgebaut und durch ein neues mit Wasserspielen ersetzt.

Die jüngste Sanierung und Restaurierung erfolgte nach denkmalpflegerischen Vorgaben: Zurückführen zum Originalzustand, Erhalten und Restaurieren der noch vorhandenen originalen Bauteile.
Restauratorische Untersuchungen brachten Schicht für Schicht die leuchtenden Original-Farben von 1931 zum Vorschein. Diese kräftige Farbigkeit ist typisch für die Bauzeit und findet sich vor allem bei zeitgleich entstandenen Freibädern im Stil des Neuen Bauens.

Ziel der Sanierung war es, einerseits das Freibad den heutigen Ansprüchen an Infrastruktur und Technik entsprechend zu modernisieren und zusätzlich den damaligen Zeitgeist rund um die Themen Freizeit und Bewegung, Licht, Luft und Sonne erlebbar zu machen.

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